Fliesen sind im herkömmlichen Sinne Keramikfliesen. Das heißt, Platten aus gebranntem Ton. Gegenstände aus gebranntem Ton werden schon seit ca. 20.000 bis 30.000 Jahren gefertigt. Diese Fliesen werden hauptsächlich zum Verkleiden von Wänden und Fußböden verwendet. Der Name Fliesen wird auch verwendet für Naturstein (auf Format geschnittene und dünn geschliffene Natursteinplatten). Ebenso für Zement -Fliesen (Zementplatten zum Verkleiden von Böden). Fachfremd auch für Korkfliesen, PVC Fliesen oder Teppichfliesen.
Die Unterscheidung keramischer Fliesen wird dann nach Herstellung, Wasseraufnahme oder Verwendung vorgenommen. Wer jetzt denkt: „Geh mir nicht mit deinem technischen Müll auf den Zeiger“, dem empfehle ich einen Besuch in meiner Galerie.
Also zum einen gibt es Steingut-Fliesen. Die sind relativ weich, da sie nicht so hart gebrannt sind. Die ältesten Fliesen sind Steingut-Fliesen. Aufgrund des weichen Scherbens (des gebrannten Grundkörpers) haben sie eine vergleichsweise hohe Wasseraufnahme durch ein hohes Porenvolumen (teils bis zu 20%). Das macht sie meist empfindlich für Frostschäden. Positiv dagegen ist die Haftfähigkeit der Unterseite für Mörtel oder Kleber. Die Herstellung erfolgt meist durch Trockenpressen oder Handformen. Steingut-Fliesen sind im Normalfall glasiert. Das heißt eine Glasur wird aufgebracht und mit gebrannt. Dadurch wird sie unempfindlich gegen Wasser und Schmutz. Verwendung finden Steingut-Fliesen hauptsächlich für Wandbeläge.
Durch höherem Energieaufwand beim Brennen wird der Scherben fester und hat weniger Poren. So kann man härtere und verschleißfestere Fliesen herstellen. Steinzeugfliesen mit niedrigerer Wasseraufnahme. Sie sind meist frostbeständig müssen aber darauf hin einer sogenannten Frost-Tau-Wechsel Prüfung unterzogen werden. Hergestellt werden sie im Allgemeinen durch trocken Pressen bzw. Strangziehen. Sie können im Wandbereich oder auf dem Fußboden verlegt werden.
In den letzten Jahren ist die Industrie hauptsächlich auf die Herstellung von sogenanntem Feinsteinzeug umgestiegen. Dieses Material wird noch einmal heißer und härter gebrannt, so dass das Material fast keine Poren mehr hat. Das hat Vorteile für die Härte und somit für die Verschleißfestigkeit. Ebenso ist selbst unglasiertes Material oberflächlich verschlossen und somit unempfindlich gegen Flecken. Eine Ausnahme bildet poliertes Material. Durch den Vorgang des Polierens wird die Oberfläche geöffnet und muss daher imprägniert werden. Der Nachteil von Feinsteinzeug ist allerdings die extrem glatte Unterseite. Sie hat fast keine Poren. Das heißt nur besonders hochwertige Kleber sind in der Lage das Material am Untergrund zu halten. Außerdem ist die Diffusionsfähigkeit fast komplett eingeschränkt.
Mosaike nennt man kleinformatige Fliesen. Genaueres erfahren Sie in meinem Beitrag über Mosaike. Ein Sonderfall sind dann noch Terracotta- Fliesen. Terracotta heißt in etwa: „Gekochte Erde“. Sie sind zwischen gelb und rot gefärbte Ziegelfliesen (je nach regionalem Vorkommen der Rohstoffe). Sie bestechen mit stark mediterraner und sehr reizvoller Optik.
Man kann dann noch Unterscheidungen treffen nach:
-Säure-Beständigkeit
-Rutschfestigkeit, Einteilung nach Klassen, Abrieb Klassen
-Spaltplatten oder Formteile
-kalibrierte und rektifizierte Fliesen
-usw., usw.
…aber jetzt reicht`s selbst mir
Fliesenbeläge sind pflegeleicht. Außerdem langlebig und optisch sehr ansprechend. Sie sind geeignet für die meisten Fußböden und durch ihre Eigenschaften besonders für Wandbeläge im Badezimmer. ebenfalls in sonstigen Nassräumen. Durch moderne Herstellungstechniken werden die Oberflächen immer wohnlicher. Eigentlich sollte für jeden etwas dabei sein. Holznachbildungen, Betonoberflächen und immer ausgefeiltere Grafiken und Glasuren drängen den sprichwörtlichen „Schlachthauseffekt“ zurück. Fliesenbeläge sind hervorragend zu reinigen und super hygienisch. Fast 25% aller Deutschen haben mittlerweile eine Allergie, dort sind Fliesenbeläge fast ohne Alternative. Außerdem sind Keramik und auch Stein die Materialien welche auf einer Fußbodenheizung den besten Wärmdurchgang garantieren. Alles in Allem nur Pluspunkte für Keramik- einem sehr alten und gesunden Baustoff.
Flexstone - was ist das?
Naturstein ist ähnlich wie Holz ein Naturmaterial. Die Farben und Texturen sind natürlich. Und darum nimmt der Mensch diese Materialien automatisch als angenehm wahr. Viele Menschen sind außerdem regelrechte Fans dieser Materialien.
Nun haben die Verarbeitung und der Einsatzbereich von Stein einige Tücken und auch Grenzen. Stein ist schwer. Das heißt die Tragfähigkeit des jeweiligen Untergrundes muss gut geprüft werden. Die Aufbauhöhe muss auch vorhanden sein. Die Verarbeitung ist relativ aufwändig. Das kostet Zeit und Werkzeug, also Geld.
Für die Fälle, wo es auf genau diese Faktoren ankommt, gibt es Flexstone. Er ist ein echter Problemlöser – und sieht dazu noch spitzenmäßig aus. Natürlich eben. Und wohnlich. Hier ein Imagefilm:
Das Wichtigste zuerst: Flexstone ist ein Naturstein. D.h. er wird aus natürlich entstandenen Vorkommen von Sandstein abgebaut. Alle Strukturen und Texturen sind echt. Es ist kein künstlich hergestelltes „Irgendwas“. Er ist ca. 3 mm stark und biegbar, wodurch er sich auf nahezu allen Untergründen anpassen lässt. Problemlos lassen sich Rundungen, Säulen, Sitzbänke, Fenstergesimse o.ä. damit belegen. Man kann künstliche Felsen damit herstellen. Selbstverständlich kann man aber auch gerade Wände damit verkleiden. Aufgrund der geringen Stärke lassen sich auch Untergründe belegen, welche normalerweise von der Tragfähigkeit begrenzt sind, wie z.B. Gipskarton, Styropor o.ä..
Durch das große Grundmaß der Tafeln, ca.120 cm x240 cm, lassen sich große homogene Verkleidungen erstellen. Flexstone lässt sich durch geschickte Schnitttechniken und quasi „Verschweißen“ der Fugen nahtlos aneinander arbeiten. So gelingen komplexe Werkstücke und große Flächen perfekt und erscheinen „einteilig“.
Nach der Verlegung wird die Fläche imprägniert bzw. versiegelt und kann daher auch in Bereichen eingesetzt werden, wo es auch mal feucht wird, wie z.B. im Badezimmer.
Wenn man dann noch kreativ ist, und richtige Highlights haben will, kann man Möbel daraus bauen oder vorhandene Möbel belegen.